Neunter Tag

Berührt und gesandt

 

„Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus.

Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“ (Mt 17,6-9)

 

Als die Jünger in die Wolke geraten und die Stimme hören, fürchten sie sich. Sie erschaudern vor der Größe und Herrlichkeit Gottes. Matthäus berichtet uns, dass Christus die Apostel gütig anrührt, wie die Kranken, die er heilte: „Steht auf und fürchtet euch nicht.“ Seine Berührung und sein Wort nehmen die Angst und schenken Leben.

Miteinander steigen sie wieder hinab - aus der Herrlichkeit in die Tiefe des Leidens. Die Apostel gehen diesen Weg mit, weil sie Jesus lieben. Dabei sollen sie im Stillen Kraft schöpfen aus dem, was sie schauen durften, um nach der Auferstehung Jesu vor aller Welt für ihn Zeugnis ablegen zu können.

 

Gott möchte auch uns begegnen, uns in unserem Innersten berühren. Das setzt voraus, dass wir ihm unser Herz öffnen. Darum lassen wir uns immer wieder auf die Begegnung mit ihm ein. Um uns zu heilen und frei zu machen, möchte er an alle Stellen in unserem Herzen herankommen, gerade an jene, die schmerzen oder die wir verdrängen möchten. Es ist eine Lebensaufgabe, die vielfältigen Kreuze des Alltags als unseren Weg zur Verklärung anzunehmen.

Wir sind nicht allein: So wie Jesus mit den Jüngern wieder ins Tal hinabstieg, seinem Tod und seiner Auferstehung entgegen, so geht er auch mit uns in unseren Alltag.

 

Oft sind die Zeiten vor dem Tabernakel unsere Taborstunden, in denen wir die tröstende und helfende Nähe Gottes erfahren und das Licht der Christussonne in uns aufnehmen.

Doch wie Petrus müssen wir lernen, dass wir dort keine Hütten bauen können, das Glück der Nähe, die „Schau“ der Christussonne nicht festhalten können. Gottes spürbare Nähe wird uns nur vorübergehend geschenkt zur Stärkung unseres Glaubens. Und wenn wir manchmal kraftlos am Boden liegen, wird uns Christus berühren: Steh auf, sei ohne Furcht!

Bitten wir um dieses heilende und stärkende Licht der Christussonne, und geben wir durch unser Leben Zeugnis davon.

 

„Christus, mein König,

lass mich auch ein Gotteszelt werden,

dass ich im Schauen und Lieben

zur Sonne darf werden.

Da wo wir stehn,

soll auch ein Leuchten ausgehn

von deiner strahlenden Helle.“ 10

 

 

Anregung für den Tag:

  • Ich betrachte den Text der Heiligen Schrift über das Taborgeschehen.

oder

  • Ich bete ein Rosenkranzgesätz: der uns in Liebe berührt und sendet.

oder

  • Ich schenke jemandem heute meine Hilfe aus Dankbarkeit, dass ER mit mir meinen Weg geht.

 

 

Gebet

Jahresgebet der Schönstätter Gebetsgemeinschaft

 

„Die Ehre sei dem Vater froh erwiesen

durch Christus mit Maria, hochgepriesen,

im Heiligen Geiste voller Herrlichkeit

vom Weltall jetzt und alle Ewigkeit. Amen.“