Achter Tag

Vom Vater geliebt

 

Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.“ (Mt 17,5)

 

Gott sagt zu seinem eingeborenen Sohn: Du bist mein vielgeliebtes Kind!

Wir verstehen das Leben des Heilandes nur, wenn wir erkennen, dass seine Liebe zum Vater der tiefste Beweggrund seines Handelns war. Der Grundton im Herzen Jesu lautet: Vater! Vater, was dir Freude macht, tue ich allezeit! (vgl. Joh 8,29) Alles, was er wirkt und predigt, ist die Ausfaltung dieser Grund­haltung. Sie findet ihre höchste Voll­endung, als er den Kreuzestod auf sich nimmt. Auch sein letztes Wort zeugt von der innigen Beziehung zum Vater: „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.“ (Lk 23,46) Die Passions­ge­schichte Jesu ist nicht losgelöst von der Liebesbeziehung zum Vater, sondern zeigt die Größe und Tiefe seiner Kindesliebe.

 

Zu jedem von uns spricht der Vater: Du bist mein geliebter Sohn, meine geliebte Tochter, mein geliebtes Kind. Auf ihn, meinen geliebten Sohn, sollst du hören! (vgl. Mt 17,5)

Und was sagt der Heiland? Folget mir nach, werdet mir ähnlich, macht meine Grundhaltung zur Grundhaltung eures Lebens.

 

Jesus hat es nicht nur vorgelebt, sondern uns auch angeleitet, als Kinder des Vaters zu leben. Im „Vaterunser“ führt er seine Jünger in dieses Vertrauen ein. „Herr, lehre uns beten“ (Lk 11,1), baten sie ihn. Sie wollten das richtige Verhältnis zu Gott kennen lernen. Und Jesus lehrt sie beten: Vater unser!

Durch die Taufe sind wir Kinder Gottes geworden. Damit diese Gnade sich in uns entfaltet, müssen wir mitwirken. Je mehr wir das kindliche Vertrauen zum Vater im Alltag üben, ziehen wir seine Liebe auf uns herab. Pater Kentenich sagte gern, dass wir nicht locker lassen dürfen, bis wir die vollste Überzeugung haben, dass wir ein Augapfel Gottes, ein Lieblingskind Gottes sind.

 

Wir wollen uns heute an unsere Taufe erinnern und unser Taufversprechen erneuern:

 

Ich danke dir, Vater im Himmel, dass ich aus Wasser und Geist neu geboren wurde in der Taufe. Ich darf mich dein Kind nennen, denn du hast mich aus Schuld und Tod gerufen und mir Anteil an deinem Leben geschenkt.

Ich danke dir, Jesus Christus, Sohn des Vaters, für deinen Tod und deine Auferstehung. Wie die Rebe mit dem Weinstock, so bin ich mit dir verbunden; ich bin Glied an deinem Leib, aufgenommen in das heilige Volk zum Lob der Herrlichkeit des Vaters.

Ich danke dir, Heiliger Geist, dass deine Liebe ausgegossen ist in unsere Herzen. Du lebst in mir und willst mich führen zu einem Leben, das Gott bezeugt und den Menschen dient. So kann ich einst mit allen Heiligen das Erbe empfangen, das denen bereitet ist, die Gott lieben. 9

 

 

Anregung für den Tag

  • Ich wiederhole öfter am Tag das Wort „Abba – Vater“ als Dank, dass ich das geliebte Kind des Vaters bin.

oder

  • Ich bete ein Rosenkranzgesätz: der uns durch die Taufe geheiligt hat.

oder

  • Ich frage mich, was Gott heute für mich vorgesehen hat, und tue, was ihm Freude macht.

 

 

Gebet

Jahresgebet der Schönstätter Gebetsgemeinschaft

 

„Die Ehre sei dem Vater froh erwiesen

durch Christus mit Maria, hochgepriesen,

im Heiligen Geiste voller Herrlichkeit

vom Weltall jetzt und alle Ewigkeit. Amen.“