Taborfest

 

An den Gemeinschaftstagen nach den Exerzitien kam der Wunsch auf, jährlich einen eigenen Festtag zu haben. Es sollte ein Tag sein, an dem die Gebetsgemeinschaft sich neu für die Gebetsaufgabe zur Verfügung stellt.

 

Der Gedanke, dass Christus die Sonne in unserem Leben ist, die alles durchdringt und unser Leben wandelt, brachte uns auf die Idee, das

 

Fest der Verklärung Christi (6. August)

 

als unseren Festtag zu wählen.

 

Wie die Sonne alles Leben auf der Erde weckt und reifen lässt, so ist für die Seele die Christussonne das Gnadenmittel zum Werden und Wachsen des übernatürli­chen Lebens.

Der aufgehenden Sonne gleich möchte Christus immer heller in unserem Herzen aufleuchten, bis es ganz von seinem Licht durchstrahlt ist und wir Kinder des Lichtes geworden sind.

 

Das natürliche Sonnenlicht in seiner Strahlkraft und Schönheit ist uns Zeichen für den verklärten Herrn auf Tabor.

Auch unsere Natur soll Stück für Stück verklärt werden. Jede Verbindung mit dem verklärten Gottmenschen soll das Licht in uns zum Leuchten bringen. Das mag geschehen durch die heilige Kommunion, aber auch durch den ver­trauten Verkehr mit ihm im Gebet, in der Anbetung.

Die Gebetszeiten, die wir uns im Alltag sichern, schenken uns immer wieder die Erfahrung, dass Gott in unserem Leben gegenwärtig und wirksam ist. Dazu kommt, dass wir den Glaubensweg nicht allein gehen. In der Gebetsgemeinschaft gibt es Menschen, die mit uns gehen, die mit uns glau­ben, die mit uns lieben und im Gebet für uns eintre­ten. Es ist ganz si­cher niemand unter uns, der es nicht schon erlebt hat, dass Hilfe geschenkt wurde, und wir wissen nicht woher. Es gibt diese geheime, aber reale Macht des Gebetes. Diese geistige Erfahrung soll am Taborfest erlebbar werden. Es ist ein Tag des Gebetes, der Anbetung, des geistigen Auftankens, aber auch ein Tag froher Gemeinschaft.

 

Seit dem ersten Taborfest 1982 treffen wir uns an einem Sonntag im Umkreis des Festes der Verklärung Christi. Als Gebetsgemeinschaft bereiten wir uns, zusammen mit den Anbetungsschwestern, durch eine Novene auf diesen Festtag vor.